Energiewende, was ist das eigentlich?
(english version below)
Eine Wende sollte eine positive Veränderung oder Entwicklung sein, aber wird sich tatsächlich „alles zum Guten wenden“?
Die Verantwortlichen der Politik und Wirtschaft stecken jedenfalls nicht genügend Energie in die Abwendung einer der größten Katastrophen, die wir gerade als Menschen erleben und erleben werden. Wenn sich Politiker*innen an einen Tisch setzen und darüber gestritten wird, ob man wirklich eine Geschwindigkeitsbegrenzung in einem freien Staat wie Deutschland einführen dürfte, wo doch gleich die ganze Tourismus-Branche der Hobby-Raser einbrechen würde, dann fragt man sich wirklich: „Haben wir noch eine Chance oder bleibt die Energiewende der sprichwörtliche Elefant im Raum?“
Die Mehrheit der Bürger*innen wünscht sich ein Handeln der Politik, auch, oder gerade wegen der aktuellen politischen Situation. Braucht es gar den Krieg, um die Energiewende zu forcieren? Wer ist verantwortlich für den Wandel?
Auf die Frage, was jeder einzelne zur Energiewende beitragen kann, findet man in den Fotos der Reportageklasse des Photocentrums Gilberto-Bosques-Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg einige Antworten: z.B. Urban Gardening, Umstellung von Öl- auf Pelletsheizung, Bauen mit Lehm, Upcycling von Kleidung oder die Arbeit von Aktivist:innen.
Im Laufe des Lehrgangs Reportagefotografie stellten sich dann zwei weitere Fragen zu den fotografierten Projekten: „Ist das genug?“ und „Beruhigen wir hier nur unser Gewissen, wenn wir ein Solarpaneel auf dem Balkon anbringen?“
Die Forschung sagt, dass wir die 1,5 Grad globaler Erwärmung nicht überschreiten dürfen. Laut des Berichts des Weltklimarats von 2022, steigen die Risiken bei einer Überschreitung der 1,5 Grad rapide an. Auswirkungen des globalen Temperaturanstiegs wie Dürren und Hitzeperioden, Wassermangel, Fluten, Nahrungsengpässe und daraus folgende Migration werden genannt.
Schauen wir uns nun die Realität an, stellen wir fest, dass sich viel zu wenig ändert und dass allein mit kleinen, individuellen Projekten der Klimawandel nicht mehr aufgehalten werden kann. Dafür müssen alle, aber vor allem die Reichen und Mächtigen dieses Planeten (Länder, sowie Kooperationen) ihr Verhalten und ihren Konsum hinterfragen und radikal ändern. Politik und Wirtschaft müssen mehr tun!
von Fanny Sigler
Is Energiewende* Stalling?
*Is a long-term energy and climate strategy to achieve a climate-neutral energy system
Energiewende is supposed to be a positive change or development, but is everything really changing for the better?
Government and industries do not put enough effort into preventing one of the biggest catastrophes that we as humans now experience and will continue to experience. When politicians fight over speed restrictions on the streets of the free state of Germany and that because of them the tourism sector of “Hobby-Speeders” will collapse, there is only one question left: Do we still stand a chance or will the Energiewende remain as “the elephant in the room”?
Most German citizens demand politicians to act because of the current geopolitical situation. Is the war in the Ukraine what will force us to fully adopt the Energiewende? Who is responsible for this change?
Within our photo-journalistic work at Photocentrums Gilberto-Bosques-Volkshochschule Friedrichshain-Kreuzberg you find a few answers to the question. What can every individual contribute to the Energiewende: urban gardening, switching from oil-using heaters to heaters that use pellets, the usage of clay for building homes, the upcycling of clothing or the work of activists.
But during our course, two more questions concerning the individual projects emerged: “Is this enough?” and “Are we just comforting ourselves by installing a solar panel on our balcony?”
Science proclaims that we must avoid exceeding a rise in temperature of more than 1.5 degrees Celsius. According to the report of the IPCC 2022 the risks of droughts, periods of extreme heat, water shortages, intense flooding, food shortages and subsequent migrations will become more frequent due to increases in global temperatures.
Looking at the reality that has been unfolding in front of us, we must admit that there is not enough happening; and that only little, individual efforts will not be able stop global climate change. Although everyone has a responsibility to contribute to the slowing of climate change, the rich and powerful of this planet must hold the responsibility (countries as well as corporations) have to question and radically change their actions and consumption. Governments and industries have to do more!
Written by Fanny Sigler